Fachtagung Gleichstellungsrecht 2024. Gleichstellungsecht aktuell: Rechtsentwicklungen, Handlungsfelder und Probleme in der Praxis (Videoaufzeichnung)
Schwerpunkte
- Tagungsinhalte (Stand der Konzeption 2024/05)
Alternative Präsenz- oder Online-Fachtagung. Sie haben die Wahl zwischen einer Online-Zuschaltung oder einer Präsenzteilnahme. Alle Vorträge der Präsenztagung werden online übertragen.
Donnerstag, 10. Oktober 2024
09.00 Uhr - Eröffnung und Begrüßung
09.15 Uhr - Mehr Frauen in Führungspositionen! Was haben die Führungspositionen-Gesetze (FüPoG) bewirkt? (Anna Riecken)
- Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Mit den Führungspositionen- Gesetzen hat der Gesetzgeber Vorgaben für die Privatwirtschaft, den öffentlichen Dienst, die Gremien des Bundes, die Sozialversicherungen und die Bundesunternehmen gemacht, um eine gleichberechtigte Teilhabe zu erreichen. Der Bund möchte mit gutem Beispiel vorangehen und hat sich vorgenommen, die gleichberechtigte Teilhabe bis Ende 2025 zu erreichen. In ihrem Vortrag zeigt die Referentin auf, wie das Gesetz bisher umgesetzt wird und wie es in der Praxis aussieht.
Schwerpunkte des Vortrags
-
Parität bis Ende 2025 in der Bundesverwaltung:
- Zahlen, Daten und Fakten
- Maßnahmen der Bundesregierung
- Führen in Teilzeit: Vorstellung der Ergebnisse des Modellprojekts in den obersten Bundesbehörden
- Gremien des Bundes: Parität fast erreicht
- Frauen in Führungspositionen: Wo stehen die Sozialversicherungsträger?
- Blick in die Privatwirtschaft und die Bundesunternehmen
10.30 Uhr Rechte haben und Rechte durchsetzen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Durchsetzung der Gleichstellungsgesetze in der Praxis (Dr. Andrea Feth)
- Die Gleichstellungsgesetze des Bundes und der Länder regeln mehr oder minder präzise, welche Rechte und Pflichten Gleichstellungsbeauftragte, Dienststellenleitungen, Führungskräfte und Personalverantwortliche bei der Umsetzung der Gesetze haben. In der Praxis werden diese Regelungen häufig in Frage gestellt oder ignoriert. Gleichstellungsbeauftragte müssen ihre Rechte immer wieder neu begründen und durchsetzen. Der Vortrag stellt die wesentlichen Regelungen vor und gibt jeweils praxisbezogene Hinweise für die erfolgreiche tatsächliche Umsetzung.
Schwerpunkte des Vortrags
- Konsens in der Dienststelle zur Bedeutung der Gleichstellung
- Gleichstellung als Teil der Personalgewinnung und Entwicklung
- Sensibilisieren der Beteiligten für das Thema Gleichstellung
- Rolle der Gleichstellungsbeauftragten als Teil der Dienststelle
- Rechtsstellung der Gleichstellungsbeauftragten
- Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten
- Erarbeitung eines Gleichstellungsplans
11.45 Uhr - Mittagspause
12.30 Uhr - Personalentwicklung als strategisches Handlungsfeld für Gleichstellungsbeauftragte (Dorothea Wolf)
- Der Vortrag beschreibt, welche Themen und Handlungsfelder die Personalentwicklung umfasst und benennt hieraus einige strategische Handlungsansätze für Gleichstellungsbeauftragte. Es werden konkrete Punkte für eine geschlechtergerechte Ausgestaltung der Personalentwicklung aufgezeigt und anhand ausgewählter guter Beispiele aus der Praxis dargestellt, wie eine Umsetzung gelingen kann.
Schwerpunkte
- Definition und Handlungsfelder der Personalentwicklung
- Einzelne Instrumente der Personalentwicklung
- Verzahnung mit dem Gleichstellungsplan
- Akteurinnen und Akteure in der Personalentwicklung
- Rolle der Dienststelle und der Führungskräfte
- Rolle der Gleichstellungsbeauftragten
- Rechtliche Aspekte aus dem BGleiG
13.45 Uhr - Institutionalisierte Akteur*innen als Impulsgeber*innen für Vielfalt (Dr. Tessa Hillermann)
- Die Frage danach, wie der öffentliche Dienst vielfältiger, inklusiver und offener gestaltet werden kann, bietet eine große Chance, bestehende Strukturen der deutschen Verwaltung weiterzudenken, institutionalisierte Akteur*innen handlungsstärker zu machen sowie deren zeitliche und sachliche Ressourcen und Expertisen zusammenzuführen. Nur durch eine Bündelung von unterschiedlichen Erfahrungswerten und Perspektiven kann Diversity als Querschnittsthema nachhaltig Eingang in verwaltungsinterne Prozesse und Strukturen finden. Der Vortrag widmet sich der Frage, welche Stellung und Handlungsmöglichkeiten verschiedene Akteur*innen in der Verwaltung haben, um Vielfalt aktiv wertzuschätzen, zu fördern und wie durch ihr konsensorientiertes Zusammenwirken ein kultureller Wandel in der Verwaltung gestärkt und erreicht werden kann.
Schwerpunkte
- Zusammenwirken von Personalverwaltung, Personal- und Schwerbehindertenvertretung, Gleichstellungsbeauftragten sowie AGG-Beschwerdestellen
- Aufzeigen des maßgeblichen Rechtsrahmens
- Vorstellung der entscheidenden Akteur*innen der Verwaltung und deren rechtlichen Handlungsoptionen zur gemeinsamen Umsetzung von Diversity-Ansätzen
- Gewinnbringendes Zusammenwirken an konkreten Beispielen
- Aufgabenüberschneidungen, die ein gemeinsames Handeln ermöglichen
14.45 Uhr - Kommunikationspause
15.15 Uhr - Als Gleichstellungsbeauftragte bei Diskriminierung und Grenzüberschreitungen im Arbeitsalltag rechtssicher und souverän handeln (Petra Woocker)
- Diskriminierung und Grenzüberschreitungen am Arbeitsplatz sind nicht nur moralische und ethische Vergehen, sondern können auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Oft wenden sich Mitarbeiter:innen im Vertrauen an die Gleichstellungsbeauftragten mit der Bitte um Unterstützung. Für die Gleichstellungsbeauftragte ist es essenziell, hier sowohl rechtssicher als auch souverän zu handeln. Der Vortrag beleuchtet die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, und bietet Orientierungsansätze, um diese effektiv zu bewältigen. Ziel muss es sein, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich alle Mitarbeiter*innen respektiert und wertgeschätzt fühlen.
Schwerpunkte
- Überblick über relevante Gesetze und Vorschriften, die für die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten grundlegend sind
- Identifikation verschiedener Formen von Diskriminierung und Grenzüberschreitungen im Arbeitsalltag.
- Rolle und Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten in Abgrenzung zu denen anderer Akteur:innen in der Dienststelle
- Fallbeispiele und Diskussion aus der Praxis
16.30 - Ende erster Tagungstag
Freitag, 11. Oktober 2024
09.00 Uhr - Networking für Frauen - die Kunst, berufliche Netzwerke zu knüpfen und zu pflegen (Dr. Sabrina Diana Lesch)
- Frauenspezifische Netzwerkerinnen zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, ein Beziehungsnetz aufzubauen, dieses systematisch zu erweitern und die Beziehungen im Interesse der Frauen zu nutzen. Netzwerken lebt vom gegenseitigen Geben und Nehmen. Aber wie schafft man es, Netzwerke aufzubauen? Und wie gelingt es, Netzwerke systematisch auszubauen? In ihrem Vortrag zeigt die Referentin auch auf, warum das klassisch „weibliche Prinzip“, das oft als Schwäche gesehen wird (emotional, verletztlich ...) eigentlich eine Stärke ist und wie man es ergänzend zum „Männlichen“ produktiv nutzen kann.
Schwerpunkte
- Wie baut man ein Netzwerk auf?
- Was bedeutet es eigentlich, Teil eines Netzwerks zu sein und wie funktioniert ein Netzwerk?
- Was sind Merkmale eines Netzwerks?
- Was sind Erfolgsparameter für ein Netzwerk?
- Wer sind wichtige Partner:innen?
- Welche persönlichen Stärken kann ich einbringen?
- Was ist das weibliche Prinzip?
- Wie nutze ich Social Media-Kanäle?
10.00 Uhr - Erfolgreiche Verhandlungsführung für Frauen (Grit Klück)
- Kluges Verhandlungsgeschick und überzeugendes Auftreten gehören zum notwendigen „Handwerkszeug“ von Gleichstellungsbeauftragten. Täglich sind sie als Gesprächs- und Verhandlungspartnerinnen in beruflichen und privaten Situationen gefordert: sei es bei auszuhandelnden Vereinbarungen, Verträgen oder auch in den vielen Gesprächen mit Mitarbeiter:innen. Frauen fällt es jedoch mitunter schwer, selbstsicher ihre Meinungen oder Anliegen zu vertreten und mit Nachdruck die Anliegen der Frauen zu verfolgen. Der Vortrag unterstützt die Teilnehmerinnen dabei, mittels fundierter Verhandlungsvorbereitung und situationsgerechter Verhandlungstechniken, im Berufskontext zu überzeugen und zugleich authentisch zu bleiben.
Schwerpunkte
- Hürden in Verhandlungen erkennen
- Strategische Verhandlungsvorbereitung
- Situative Verhandlungstechniken
11.00 Uhr - Kommunikationspause
11.30 Uhr - Was Gleichstellungsbeauftragte vom Arbeitsrecht kennen sollten. Ausgewählte Problemfelder aus der Praxis (Fiedrich Wilhelm Heumann)
- Die Gleichstellungsbeauftragte ist qua Amt an allen personellen Maßnahmen der Dienststelle beteiligt. Sie entscheidet weisungsfrei darüber, ob die beabsichtigte personelle Maßnahme einen Bezug zum Gleichstellungsrecht hat oder nicht. Gerade bei den personellen Maßnahmen muss sie deshalb wissen, welche arbeitsrechtlichen und auch welche beamtenrechtlichen Betätigungsfelder betroffen sein können. Damit verknüpft sind die sozialversicherungsrechtlichen Berührungspunkte mit dem Arbeitsrecht. Sachverhalte, die zunächst gleichstellungsneutral daherkommen, haben es vielfach in sich, und erweisen sich als richtige Herausforderung bei der Bewältigung arbeitsrechtlicher Fragestellungen. Der Vortrag geht auf die wichtigsten arbeitsrechtlichen Betätigungsfelder ein und zeigt sowohl die Bedeutung verschiedener Arbeitsgesetze als auch die Bedeutung der Tarifverträge des öffentlichen Dienstes auf
Schwerpunkte
- Bestenauswahl und Ausschreibungsverfahren
- Mitwirkung im Bewerbungsverfahren
- Teilzeit- und Befristungsgesetz für Beschäftigte mit Familienaufgaben
- Schaffung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen insgesamt
- Gesetz über die Entgelttransparenz angesichts der bestehenden Tarifverträge
- Hinweisgeberschutzgesetz
12.45 Uhr - Podiumsdiskussion und moderierter Erfahrungsaustausch [unter Beteiligung der Referentinnen und von GleiB aus der Praxis]
13.30 Ende der Tagung
Dozentinnen für dieses Thema
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