Videoaufzeichnung
Themenbereich: Personalvertretungsrecht / Gleichstellungsfragen
Fachtagung Gleichstellungsrecht 2024. Gleichstellungsrecht aktuell: Rechtsentwicklungen, Handlungsfelder und Probleme in der Praxis (Videoaufzeichnung)
Schwerpunkte
- Tagungsinhalte (Stand der Konzeption 2024/10)
Alternative Präsenz- oder Online-Fachtagung. Sie haben die Wahl zwischen einer Online-Zuschaltung oder einer Präsenzteilnahme. Alle Vorträge der Präsenztagung werden online übertragen.
Donnerstag, 10. Oktober 2024
09.00 Uhr - Eröffnung und Begrüßung
09.15 Uhr - Die Talentpipeline hat ein Leck - wie simple Floskeln weibliche Karrieren verhindern (Katharina Schleeberger)
- In deutschen Verwaltungen sind Frauen auf Führungspositionen besser vertreten als in der Privatwirtschaft. Insbesondere in Spitzenpositionen sieht das Bild jedoch anders aus. Bis zu einer tatsächlichen Gleichverteilung ist es trotzt Quotenregelungen noch ein langer Weg - den die Bundesregierung bis 2030 ebnen will. Gesetze, Ziele, Rahmenbedingungen und Maßnahmen zur Förderung von Gleichstellung sind nötig und wichtig. Doch in der Praxis wird der Einsatz der Gleichstellungsbeauftragten oft mit simplen Floskeln relativiert. Es fallen Aussagen wie: „Es gibt doch schon Frauen in Führungspositionen - das erledigt sich irgendwann von allein“, „Geschlecht spielt bei uns keine Rolle. Was zählt ist die Qualifikation“ oder „Diskriminierung von Frauen? Das gibt es bei uns nicht.“ In ihrem Vortrag zeigt die Referentin auf, wie Gleichstellungsbeauftragte diese wirkungsvoll parieren können.
Schwerpunkte des Vortrags
- Frauen in Führungspositionen - wo stehen Bund und Privatwirtschaft
- Überblick der typischen Floskeln zum Thema Gleichstellung im beruflichen Kontext
- Floskel trifft Fakt: Aktuelle Beispiele aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft
10.45 Uhr - Kommunikationspause
11.15 Uhr - Rechte haben und Rechte durchsetzen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Durchsetzung der Gleichstellungsgesetze in der Praxis (Dr. Andrea Feth)
- Die Gleichstellungsgesetze des Bundes und der Länder regeln mehr oder minder präzise, welche Rechte und Pflichten Gleichstellungsbeauftragte, Dienststellenleitungen, Führungskräfte und Personalverantwortliche bei der Umsetzung der Gesetze haben. In der Praxis werden diese Regelungen häufig in Frage gestellt oder ignoriert. Gleichstellungsbeauftragte müssen ihre Rechte immer wieder neu begründen und durchsetzen. Der Vortrag stellt die wesentlichen Regelungen vor und gibt jeweils praxisbezogene Hinweise für die erfolgreiche tatsächliche Umsetzung.
Schwerpunkte des Vortrags
- Konsens in der Dienststelle zur Bedeutung der Gleichstellung
- Gleichstellung als Teil der Personalgewinnung und Entwicklung
- Sensibilisieren der Beteiligten für das Thema Gleichstellung
- Rolle der Gleichstellungsbeauftragten als Teil der Dienststelle
- Rechtsstellung der Gleichstellungsbeauftragten
- Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten
- Erarbeitung eines Gleichstellungsplans
12.45 Uhr - Mittagspause
13.45 Uhr - Personalentwicklung als strategisches Handlungsfeld für Gleichstellungsbeauftragte (Dorothea Wolf)
- Der Vortrag beschreibt, welche Themen und Handlungsfelder die Personalentwicklung umfasst und benennt hieraus einige strategische Handlungsansätze für Gleichstellungsbeauftragte. Es werden konkrete Punkte für eine geschlechtergerechte Ausgestaltung der Personalentwicklung aufgezeigt und anhand ausgewählter guter Beispiele aus der Praxis dargestellt, wie eine Umsetzung gelingen kann.
Schwerpunkte
- Definition und Handlungsfelder der Personalentwicklung
- Einzelne Instrumente der Personalentwicklung
- Verzahnung mit dem Gleichstellungsplan
- Akteurinnen und Akteure in der Personalentwicklung
- Rolle der Dienststelle und der Führungskräfte
- Rolle der Gleichstellungsbeauftragten
- Rechtliche Aspekte aus dem BGleiG
14.45 Uhr - Kommunikationspause
15.15 Uhr - Als Gleichstellungsbeauftragte bei Diskriminierung und Grenzüberschreitungen im Arbeitsalltag rechtssicher und souverän handeln (Petra Woocker)
- Diskriminierung und Grenzüberschreitungen am Arbeitsplatz sind nicht nur moralische und ethische Vergehen, sondern können auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Oft wenden sich Mitarbeiter:innen im Vertrauen an die Gleichstellungsbeauftragten mit der Bitte um Unterstützung. Für die Gleichstellungsbeauftragte ist es essenziell, hier sowohl rechtssicher als auch souverän zu handeln. Der Vortrag beleuchtet die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, und bietet Orientierungsansätze, um diese effektiv zu bewältigen. Ziel muss es sein, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich alle Mitarbeiter*innen respektiert und wertgeschätzt fühlen.
Schwerpunkte
- Überblick über relevante Gesetze und Vorschriften, die für die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten grundlegend sind
- Identifikation verschiedener Formen von Diskriminierung und Grenzüberschreitungen im Arbeitsalltag.
- Rolle und Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten in Abgrenzung zu denen anderer Akteur:innen in der Dienststelle
- Fallbeispiele und Diskussion aus der Praxis
16.15 - Ende erster Tagungstag
Freitag, 11. Oktober 2024
09.00 Uhr - Networking für Frauen - die Kunst, berufliche Netzwerke zu knüpfen und zu pflegen (Dr. Sabrina Diana Lesch)
- Frauenspezifische Netzwerkerinnen zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, ein Beziehungsnetz aufzubauen, dieses systematisch zu erweitern und die Beziehungen im Interesse der Frauen zu nutzen. Netzwerken lebt vom gegenseitigen Geben und Nehmen. Aber wie schafft man es, Netzwerke aufzubauen? Und wie gelingt es, Netzwerke systematisch auszubauen? In ihrem Vortrag zeigt die Referentin auch auf, warum das klassisch „weibliche Prinzip“, das oft als Schwäche gesehen wird (emotional, verletztlich ...) eigentlich eine Stärke ist und wie man es ergänzend zum „Männlichen“ produktiv nutzen kann.
Schwerpunkte
- Wie baut man ein Netzwerk auf?
- Was bedeutet es eigentlich, Teil eines Netzwerks zu sein und wie funktioniert ein Netzwerk?
- Was sind Merkmale eines Netzwerks?
- Was sind Erfolgsparameter für ein Netzwerk?
- Wer sind wichtige Partner:innen?
- Welche persönlichen Stärken kann ich einbringen?
- Was ist das weibliche Prinzip?
- Wie nutze ich Social Media-Kanäle?
10.00 Uhr - Erfolgreiche Verhandlungsführung für Frauen (Grit Klück)
- Kluges Verhandlungsgeschick und überzeugendes Auftreten gehören zum notwendigen „Handwerkszeug“ von Gleichstellungsbeauftragten. Täglich sind sie als Gesprächs- und Verhandlungspartnerinnen in beruflichen und privaten Situationen gefordert: sei es bei auszuhandelnden Vereinbarungen, Verträgen oder auch in den vielen Gesprächen mit Mitarbeiter:innen. Frauen fällt es jedoch mitunter schwer, selbstsicher ihre Meinungen oder Anliegen zu vertreten und mit Nachdruck die Anliegen der Frauen zu verfolgen. Der Vortrag unterstützt die Teilnehmerinnen dabei, mittels fundierter Verhandlungsvorbereitung und situationsgerechter Verhandlungstechniken, im Berufskontext zu überzeugen und zugleich authentisch zu bleiben.
Schwerpunkte
- Hürden in Verhandlungen erkennen
- Strategische Verhandlungsvorbereitung
- Situative Verhandlungstechniken
11.00 Uhr - Kommunikationspause
11.30 Uhr - Was Gleichstellungsbeauftragte vom Arbeitsrecht kennen sollten. Ausgewählte Problemfelder aus der Praxis (Sebastian Günther)
- Die Gleichstellungsbeauftragte ist qua Amt an allen personellen Maßnahmen der Dienststelle beteiligt. Sie entscheidet weisungsfrei darüber, ob die beabsichtigte personelle Maßnahme einen Bezug zum Gleichstellungsrecht hat oder nicht. Gerade bei den personellen Maßnahmen muss sie deshalb wissen, welche arbeitsrechtlichen und auch welche beamtenrechtlichen Betätigungsfelder betroffen sein können. Damit verknüpft sind die sozialversicherungsrechtlichen Berührungspunkte mit dem Arbeitsrecht. Sachverhalte, die zunächst gleichstellungsneutral daherkommen, haben es vielfach in sich, und erweisen sich als richtige Herausforderung bei der Bewältigung arbeitsrechtlicher Fragestellungen. Der Vortrag geht auf die wichtigsten arbeitsrechtlichen Betätigungsfelder ein und zeigt sowohl die Bedeutung verschiedener Arbeitsgesetze als auch die Bedeutung der Tarifverträge des öffentlichen Dienstes auf
Schwerpunkte
- Bestenauswahl und Ausschreibungsverfahren
- Mitwirkung im Bewerbungsverfahren
- Teilzeit- und Befristungsgesetz für Beschäftigte mit Familienaufgaben
- Schaffung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen insgesamt
- Gesetz über die Entgelttransparenz angesichts der bestehenden Tarifverträge
- Hinweisgeberschutzgesetz
- Die GleiB als Beteiligte im eigenen Verfahren? Die aktuelle Entscheidung der BVerwG vom 18.07.2024
12.45 Uhr - Podiumsdiskussion und moderierter Erfahrungsaustausch [unter Beteiligung der Referentinnen und von GleiB aus der Praxis]
13.30 Ende der Tagung
Organisatorisches
- Veranstaltungsort Abacus Tierpark Hotel, Franz-Mett-Straße 3-9, 10319 Berlin
- Teilnahmegebühren 499,00 € bis 4 Wochen vor Tagungsbeginn danach 599,00 €
Dozentinnen und Dozent für dieses Thema
Petra Woocker
Petra Woocker ist seit 1992 als Rechtsanwältin in Bereich des Arbeitsrechts tätig, nachdem sie zuvor in Köln studiert und das Referendariat …
Dr. Andrea Feth
Dr. Andrea Feth ist Volljuristin und Historikerin. Sie war viele Jahre als Grundsatzreferentin und Gleichstellungsbeauftragte in einem …
Sebastian Günther
Rechtsanwalt Sebastian Günther ist Fachanwalt für Arbeitsrecht, Partner der Kanzlei GÜNTHER - ZIMMERMANN Rechtsanwälte und langjähriger Seminardozent …
Grit Klück
Grit Klück ist Diplom-Kauffrau mit zusätzlichen Qualifizierungen zur Master-Coachin und akademisch zertifizierten Lerncoachin. Seit 2007 arbeitet sie …
Dr. Sabrina Diana Lesch
Dr. Sabrina Diana Lesch ist Politikwissenschaftlerin (M.A.) und hat an den Universitäten Duisburg-Essen und Oslo studiert. Sie promovierte im Jahr …
Katharina Schleeberger
Katharina Schleeberger ist Psychologin und Beraterin für innovatives Talentmanagement. Sie begleitet Organisationen auf dem Weg zu Vielfalt in …
Sehr geehrte Damen und Herren,
die beruflichen Anforderungen an Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sind vielschichtig, herausfordernd umfangreich und einer großen Dynamik unterworfen. Die Tagungen des Kommunalen Bildungswerks e. V. geben zuverlässig einen fundierten und praxisnahen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Gleichstellungsrecht. Fach-Expert:innen vermitteln Hintergründe und Wissen auf aktuellstem Stand zu Rechtsprechung und Umsetzungspraxis und stellen Problemstellungen und Lösungswege vor.
Die Tagung lässt den Teilnehmenden Raum für Fragestellungen und lädt zum kollegialen Austausch untereinander bzw. zur intensiven fachlichen Diskussion mit den Expert:innen ein.
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Personalverantwortliche, alle Beschäftigten in den Dienststellen, die mit dem Thema in Berührung kommen, Personalvertretungen
Sie erwerben einen Zugriff auf die Aufzeichnung der Fachtagung für 3 Monate. Das Begleitskript ist nicht Bestandteil des Videokaufs. Bitte beachten Sie: mit der Buchung der Teilnahme an der Video-Version des Fachtags erhalten Sie den Zugangslink für e i n e n Teilnehmenden. Sollten weitere Teilnehmer:innen an der Video-Version der Tagung teilnehmen wollen, brauchen Sie weitere Lizenzen. Ein Verstoß gegen diese Teilnahmebedingung führt zu Nachforderungen.
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Termine
CODE 1010PGGT24VID
31.12.2024
09:00 bis 13:30 Uhr
449,00 €
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