Ausländerrecht 2022
Im Koalitionsvertrag wurden verschiedene Änderungen im Migrations- und Flüchtlingsrecht bekannt gegeben. Mit der Vorlage eines Gesetzesentwurfs zur Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts sowie der Ankündigung eines neuen Einwanderungsrechts und einer Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes folgen nun erste konkrete Schritte.
Die 17. Ausländerrechtstagung unternimmt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Entwicklungen und diskutiert Perspektiven sowie zu erwartende Umsetzungsprobleme in der ausländerbehördlichen Praxis. Beleuchtet werden u. a. die Identitätsklärung im Rahmen des Aufenthaltsrechts auf Probe und die Rückführungsoffensive, die Hürden bei der Anerkennung beruflicher Abschlüsse sowie der praktische Ablauf des Visumverfahrens an den deutschen Auslandsvertretungen.
Neuere Entwicklungen in der Rechtsprechung werden ebenso erörtert wie die ersten Erfahrungen mit der Aufnahme von Ukraine-Geflüchteten. Über die Podiumsdiskussion mit Fachexpert:innen hinaus wird es wieder Raum für Fragestellungen aus dem Teilnehmerkreis und für den kollegialen Austausch geben.
Interessierte, die nicht vor Ort sein können oder aus sonstigen Gründen verhindert sind, haben die Möglichkeit, alle Vorträge online (live) zu verfolgen oder im Nachgang eine Aufzeichnung zu erwerben. Das Team des Kommunalen Bildungswerks e.V. freut sich auf Ihre Teilnahme.
Bitte beachten Sie auch den Workshop für Anwender:innen zum Thema:
Ausreisepflicht und Rückkehr: Vollzugsprobleme in der ausländerbehördlichen Praxis
am 9. November 2022, unmittelbar vor der Tagung. Sie können sich jetzt gern schon dafür anmelden.
Tagungsorganisation
Tagungsablauf
Tagungsinhalt
Rückkehrentscheidung bei Abschiebungsverboten – Konsequenzen aus der EuGH-Entscheidung vom 3. Juni 2021
- Was ist zu verfügen, wenn bei einem ausreisepflichtigen Ausländer Abschiebungsverbote bestehen?
- Bedeutung der EU-Rückführungsrichtlinie
- Rechtsprechung des EUGH
Identitätsklärung und Abschiebung, Grenzen der Möglichkeiten des Gesetzgebers durch die normative Wirkung des Faktischen
- Umsetzung der Rückführungsoffensive durch das Chancen-Aufenthaltsrecht
- Erleichterungen bei Ausweisungen sowie Abschiebungshaft – erfüllen sie die Erwartung an eine „Rückkehroffensive“?
- Maßnahmen des Gesetzgebers zur signifikanten Steigerung der Rückführungen
- (Gibt es) Handlungsspielräume für die Regierung in Berlin oder Vorgaben der EU-Institutionen in Brüssel?
Podiumsdiskussoin: Die Aufnahme von Ukraine-Geflüchteten – Erste Erfahrungen
Die Anerkennung beruflicher Abschlüsse – Bedeutung für die Fachkräfteeinwanderung
Aktuelle höchstrichterliche Rechtsprechung zum Ausländerrecht
- Feststellung eines Abhängigkeitsverhältnisses im Sinne des Art. 20 Abs. 1 AEUV
- Berücksichtigung sog. „unterschwelliger“ zielstaatsbezogener Nachteile im Herkunftsstaat im Rahmen der Ausübung des Verlustfeststellungsermessens nach § 6 Abs. 1 FreizügG/EU und im Rahmen der Ausweisung nach § 53 Abs. 1 AufenthG
- maßgeblicher Zeitpunkt für die Beurteilung der Minderjährigkeit im Familiennachzugsrecht
Das Visumverfahren zum Zweck des Familiennachzugs – Voraussetzungen und praktischer Ablauf an den deutschen Auslandsvertretungen
- Ablauf Visumverfahren
- Nachzugsvoraussetzungen, v.a. bzgl. Familienverhältnis
Aktuelle aufenthalts- und flüchtlingsrechtliche Vorhaben der Bundesregierung unter besonderer Berücksichtigung des Gesetzentwurfs zur Einführung eines Chancen-Aufenthaltsrechts
- Nachweis von Deutschkenntnissen vor der Einreise
- Gleichstellung von subsidiär Geschützten mit GFK-Flüchtlingen
- Geschwisternachzug
Referent:innen
Rahmenprogramm
Tagungsort
Franz-Mett-Str. 3-9
D-10319 Berlin
Tel. +49 (0) 30 - 51 62
Fax +49 (0) 30 - 51 62 – 400